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Unser Bauplatz ist jetzt akademisch!

Die Zwischennutzung am Bauplatz unserer Wiener Stadtoase hat Aufmerksamkeit erregt – unter anderem bei den Leitern des JASEC-Instituts der TU Wien. Vergangenes Wintersemester gab es daher eine Lehrveranstaltung in Form eines Entwerfens, für die unser Bauplatz als praktischer Ort des theoretischen Geschehens fungierte. Mit dabei: rund 20 Studierende, ein 4-köpfiges Betreuerteam seitens der TU sowie das Disaster Competence Network Austria (DCNA) & AVORIS als flankierende „Gastkritiker“.

„Temporäre
Zwischennutzung
von Baulücken“

... lautet der Titel des Entwerfens – und auch wenn unser Bauplatz bereits seine eigene Zwischennutzung hat (das Wild im West), fungiert er hier als theoretisch-konkreter Raum für die Konzepte der Studierenden.

Keine Laborbedingungen also, sondern ein echter Ort.
Mit all seinem Reiz – und all seinen Herausforderungen.

Die Vorgaben

  • Modulare Gestaltung für den Einsatz an unterschiedlichsten Standorten
  • Auf regulären LKWs transportierbar; kein Sondertransport!
  • Einladender, attraktiver Charakter
  • Schneller Auf- und Abbau
  • Von Laien bedienbar (Auf-/Abbau & Wartung)
  • Einlagerung in kompakter Form
  • Weitgehende Unabhängigkeit von öffentlicher Versorgung (Strom, Ab-/Wasser)
  • Beitrag zur Reduktion von städtischen Hitzeinseln
  • Eignung für Menschen mit temporärem Wohnbedarf, von Austausch-Studierenden bis hin zu Menschen, die von bspw. Naturkatastrophen betroffen sind
  • No-Go: Einfallslose Containerdörfer

 

Das Ziel

Konzepte für die Schaffung von temporärem Wohnen, kombiniert mit Nutzungen, die für das Grätzl durch ein Angebot an Kultur- oder Freizeitaktivitäten einen Mehrwert darstellen. Auch temporäre Arbeitsplätze für CoWorker und digitale Nomadinnen sowie Vorschläge für weitere Nutzungen sind ausdrücklich erwünscht. 

 

Der Ablauf

Einführungsvorlesung – Bauplatz-Besichtigung – wöchentliche Korrekturtermine – Zwischen- und Abschlusspräsentation sowie Präsentation der Best-of-Arbeiten direkt bei AVORIS

 

Die Ergebnisse

Interessant, erfrischend, vielfältig, industriell vorgefertigt oder als Baukastensatz für vor Ort, mehr oder minder autark, organisch, lebendig, technisch, philosophisch und sehr inspirierend!

Zwischennutzung:
von Kultur
bis Katastrophe

Die meisten der aktuellen Zwischennutzungen sind kultureller Art. Künstler mieten sich temporär in Ateliers ein, veranstalten Pop-up-Feste & Märkte. Zumeist finden sie in Leerständen statt, die vor Abriss oder Umnutzung stehen, seltener auch auf Brachflächen. Der Charme dieser Zwischennutzungen liegt nicht zuletzt an ihrem improvisierten Charakter.

Der Bedarf an temporären Wohnformen kann unterschiedliche Ursachen haben: ein touristischer Städtetrip, ein Auslandssemester, ein zeitweiliger beruflicher Aufenthalt anderswo.

 

Auch im Katastrophenfall können durchdacht konzipierte Zwischennutzungen eine alternative Lösung zu bestehenden Notquartieren sein. Sie können ein unmittelbares Dach über dem Kopf und eine gute Versorgung mit dem Notwendigsten bieten, bei gleichzeitiger Chance auf Privatsphäre, Heterogenität und Individualisierung – gerade, wenn die persönliche Ausnahmesituation mehr als nur wenige Tage umfasst. Denken Sie an eine Turnhalle, voll mit Notbetten und Menschen in Notsituationen. Gut, dass es das kurzfristig gibt. Auf mittelfristige Sicht ist es jedoch keine Lösung mit Lebenswert.

 

All diese Aspekte galt es beim Entwerfen mitzudenken.

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Unser persönliches Fazit

 

Wir haben ihn genossen, den Austausch mit der Generation von morgen und sind begeistert. Vom frischen Spirit, der darüber hinaus ziemlich professionell war, und von der Ernsthaftigkeit, mit der die Studierenden ans Werk gegangen sind.

 

Den interdisziplinären Ansatz – die TU als wissenschaftliche Basis, das DCNA als Schnittstelle von Wissenschaft & Praxis sowie AVORIS als Vertreter der Privatwirtschaft – finden wir ohnehin großartig!

Der Bauplatz unserer Wiener Stadtoase ist jetzt also akademisch. 2024 wollen wir zu bauen beginnen. Bis dahin läuft die bereits etablierte Zwischennutzung Wild im West in der 2. Saison und erfreut die Leute im Grätzl – und darüber hinaus.

Credits

Einblicke in die Arbeiten der Studierenden:  Marius Cotut, Rosa-Fiene Gronski, Jerome Saler, Pia Spiekermann, Huy Cuong Thieu Nguyen

Mehr Informationen: JASEC Institut der TU Wien & Disaster Competence Network Austria (DCNA)

Fotos: AVORIS